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würde, so daß alsdann ihre Gesandten mit größeren Forde-
rungen auftreten könnten. Erst im Jahre 1648 kam durch
die Thätigkeit des biederen Grafen von Trautmannsdorf, der
überall mit Kraft und Offenheit zu Werke ging, der Friede
glücklich zu Stande. Die Hauptpunkte desselben sind folgende:
Die Freiheit und Unabhängigkeit der Schweiz vom
deutschen Reiche, und der Niederlande von Spanien wurden
förmlich anerkannt. — Frankreich und Schweden empfingen
dafür, daß sie unser großes, schönes Vaterland verwüsten ge-
holfen, eine Belohnung durch deutschen Länderbefitz.
Frankreich erhielt namentlich das schöne Elsaß, soweit
cs österreichisch war, den Sundgau, die Festungen Breisach und
Philippsburg; auch mußten mehrere deutsche Festungen am
Rhein geschleift werden, so daß Frankreich nun ein offenes
Thor nach Deutschland bekam. Zudem erhielt es die Bestä-
tigung seiner völligen Landeshoheit über die lothringischen
Visthümer Metz, Toul und Verdun.
Schweden bekam Vorpommern, die Insel Rügen nebst
der Festung Stettin, die mecklenburgische Stadt Wismar und
die säkularifirten oder weltlich gemachten Bisthümer Bremen
und Verden, also alle wichtigeren Punkte an der Ost- und
Nordsee, als Neichslehen und wurde somit Reichstand. Als
Kriegeskosten wurden demselben noch fünf Millionen Thaler
zugefichert. Bis diese Summe von dem erschöpften Deutsch-
land aufgebracht war, hielten die Schweden mehrere deutsche
Festungen besetzt.
Brandenburg erhielt für seine Verluste in Pommern
die Bisthümer Minden, Halberstadt, Camin und Magdeburg
als weltliche Fürstenthümer nebst dem östlichen Theile von
Hinterpommern, welchen Schweden übrig gelassen hatte.
Hessen-Kassel hatte zwar im Laufe des Krieges nichts
verloren, gleichwohl erhielt es für seine treue Anhänglichkeit
an Schweden die Abtei Hersfeld und die Grafschaft Schaum-
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Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Spanien Frankreich Frankreich Breisach Philippsburg Rhein Frankreich Deutschland Verdun Stettin Wismar Nordsee Brandenburg Pommern Halberstadt Magdeburg Hinterpommern Hessen-Kassel
als preußischer Feldmarschall Theil am Kriege gegen ihn ge-
nommen'habe. Allein der trotzige Sieger erwiederte: „Das
Haus Braunschweig hat aufgehört zu regieren!" Krank und
des Augenlichtes durch seine Wunden beraubt, ließ sich der
verfolgte Greis weiter nach Altona bringen und starb in trost-
loser Verbannung zu Ottensee.
Schlacht bei Eylau und Fncdland (1807). — Die Trüm-
mer des preußischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder
mit einem unterdeß augekommenen russischen Hülfsheere, und
zwei Tage hintereinander, am 7. und 8. Februar 1807, wurde
die mörderische Schlacht bei Eylau (im Regierungsbezirke
Königsberg) geschlagen, in welcher die Preußen ihren alten
Waffenruhm wieder bewahrten. Beide Theile rühmten sich
des Sieges, und beide Theile zogen sich zurück. Napoleon
hatte bereits einen Aufruf erlassen an die Polen, sich zu er-
heben gegen ihre früheren Unterdrücker und sich mit ihm zu
vereinigen zur Wiederherstellung ihres Königreiches; und freu-
dig erhob sich das Volk auf seinen Ruf. Am 14. Juni 1807,
am Jahrestage der Schlacht bei Marengo, ward bei Fried-
land (in demselben Regierungsbezirke) noch einmal blutig
gestritten, und endlich ein vollkommener Sieg über das ver-
bündete Heer der Russen und Preußen von Napoleon errungen.
Friede Zll Tilsit (1807). — Erschüttert bat der Kaiser
Alexander, als er den Furchtbaren schon den Grenzen seines
eigenen Reiches nahe sah, um Waffenstillstand und Frieden.
Napoleon bewilligte beides und kam mit ihm und dem ge-
beugten Könige von Preußen auf dem Flusse Niemen zu-
sammen, um das Nähere persönlich zu besprechen. Zu Tilsit
(an der Memel im Regierungsbezirke Gumbinnen) wurden
alsdann die Unterhandlungen gepflogen. Hier erschien auch
die Königin Luise von Preußen, ein Bild der Hoheit und
Anmuth, vor dem Manne des Schreckens, hoffend, ihn zu be-
sänftigen; aber seine Stirn blieb finster gegen Preußen. Nur
mit Rußland wurde eigentlich unterhandelt, das wehrlose
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Marengo Napoleon Alexander Alexander Napoleon
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diesen Verlust zu entschdigen, griff er im Jahre 1715 Norwegen cm, um dieses beu Dnen zu entreien. Aber auch dieser Feldzug lief hchst unglcklich ab; er selbst wurde bei der Belagerung der Festung Friedrichshall am 10. Dezember 1718 von einer feindlichen Kugel getroffen und starb, erst 36 Jahre alt. Mit ihm er-losch Schwedens Ansehen und Ruhm. Im Frieden vonnystdt, 1721, mute es an Rußland die schnsten Lnder an der Ostsee, Livlaud. Jngermanland und einen Teil von Karelien, abtreten. Am Tage des groen Friedenssestes wurde Peter als Kaiser aller Reusseu feierlich ausgerufen. Die brigen Mchte hatten sich bereits frher durch besondere Vertrge mit Schweden abge-fnnden. Preußen bekam Vorpommern bis zur Peeue nebst Stettin und den Inseln Usedom und Wollin; Hannover, Bremen und Verden; Dnemark blieb im Besitze des eingenommenen Schleswig.
Meters des Kroen lebte Lebensjahre. Whrend dessen, im Jahre 1716, hatte Peter eine zweite Reise ins Aus-land gemacht und Deutschland, Holland und Frankreich besucht. Seine zweite Gemahlin Katharina oder Kathinka die erste hatte er verstoen begleitete ihn bis Holland. Gleich nach seiner Rckkehr gab er aber einen traurigen Beweis, wie wenig es ihm, der doch jedes Mittel anwendete, um seilte Unterhalten einer hheren Bildung zuzufhren, gelungen war, die Roheit und die Wildheit feiner eigenen Natur zu zhmen. Er hatte einen Sohn von seiner ersten Gemahlin, mit Namen Alexei. Gegen diesen hegte er bitteren Groll und Argwohn. Es drckte natrlich den Jngling, seine Mutter verstoen zu sehen, und er konnte kein Herz fassen zu einem Vater, der ihn stets mit Klte und Hrte behandelte. Der Vater hatte vor, ihn von der Thronfolge ganz auszuschlieen. Die arge Behandlung veranlate den Jng-liug zur Flucht nach Wien und von dort nach Neapel. Der er-zrnte Kaiser aber lie ihm nachsetzen und ihn gesangen nach Moskau zurckfhren. Hier machte er ihm die bittersten Vor-wrfe und Drohungen und verhie ihm nur unter der Bedingung Gnade, da er der Thronfolge entsage. Der Sohn war gern bereit : er unterschrieb seilte Verzichtleistung und beschwor sie. Aber
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Extrahierte Personennamen: Peter Peter Katharina Kathinka Alexei
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Karelien Schweden Stettin Wollin Hannover Bremen Schleswig Deutschland Holland Frankreich Holland Wien Neapel Moskau